Deutsche Meisterschaften in Braunschweig
14.08.2020
Am 08. und 09. August wurden die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Braunschweig ausgetragen. Ursprünglich sollten sie Anfang Juni stattfinden. Corona veränderte alles. Es gelang dem DLV mit einem gut durchdachten Plan, die Meisterschaften in trotz der immer noch nicht ausgestandenen Pandemie durchzuführen.
Zuschauer waren leider nicht zugelassen. So mussten wir unsere 11 DM-Karten zurückgeben. Der Preis wurde erstattet.
Immerhin berichtete das Fernsehen an beiden Tagen von den Meisterschaften. Das war positiv.
Es waren aber vier MTVer bei den Meisterschaften hautnah dabei.
Katharina und Julien Karn, Laura Schölecke und Thorsten Sievert waren als Funktioner unter extremen Bedingungen ehrenamtlich im mehrtägigen Einsatz im Stadion.
Es herrschten ca. 36° Celsius im Schatten. Im Stadioninneren dürfte es in der Sonne noch heißer gewesen sein.
Julien schildert seine Eindrücke so:
"Ich war für den Platzbau „Bahn“ verantwortlich. Meine Hauptaufgabe lag also darin mit meinem Volonteer-Team von ca. 12 Personen, die Bahnwettbewerbe vorzubereiten und beim Wettkampf die Hürden und Hindernisse aufzubauen, umzubauen und abzubauen. Das war bei der Hitze und dem knappen Zeitplan sehr anspruchsvoll. Der Langhürdenaufbau war dabei die größte Herausforderung, da zwischen dem 400m Hürden Finale und den folgenden 400m Finals nach Zeitplan nur 15 Minuten lagen. In diesen 15 Minuten fand dann der Lauf statt, die Hürden mussten mit unseren zwei Elektrowagen abgebaut und aus dem Stadion gebracht werden und die 400m Läuferinnen haben sich schon eingelaufen. Hier haben dann auch die anderen Platzbauer mitgeholfen. Sonst ist dies nicht möglich. Alles hat aber wunderbar geklappt, da wir ein sehr gutes Team waren."
Kurzfristig hat er auch noch unsere Schöninger Weitenanzeige zum Einsatz gebracht, weil alles andere für den Anlaufsteg zu groß war (Neutral abgeklebt ...)!
Katharina heißt jetzt auch Karn 😊. Sie hat sehr gut beim Platzaufbau Bahn unterstützt und war eine sehr wichtige Hilfe.
Zusätzlich haben wir in der freien Zeit dann immer das Platzbau Team in den Bereichen Sprung und Wurf unterstützt."
Laura berichtete beim Training von ihren Erfahrungen. Sie war im Kampfgericht Weit- und Dreisprung im Einsatz. Ihre Aufgabe war es das Plastilin der Weitsprungbretter nach übertretenen Versuchen wieder zu präparieren. Im Fernsehen wurde das einmal näher gezeigt, ohne die Person dabei ins Bild zu rücken. Ich war beeindruckt wie gut das funktionierte, ohne zu ahnen, dass Laura dafür verantwortlich war. Wegen ihrer Hilfsbereitschaft bekam sie von einem Athleten einen DLV-Wimpel geschenkt.
Thorsten war als Schiedsrichter Kugelstoßen und Speerwurf im Einsatz. Er berichtete von den Erfahrungen mit den Athleten. Beim Kugelstoßen der Männer sollten die Aktiven in einer bestimmten Reihenfolge ihre Probeversuche machen. Ein erfahrener Kugelstoßer schlug vor, davon abzusehen und jeder sollte stoßen wie es gerade passt. Das wurde so durchgeführt mit dem Erfolg, dass sie in der gleichen Zeit mehr Probeversuche machen konnten. Beim Speerwurf war z. B. von einem Athleten zu hören, dass der Belag zu rutschig ist. Die Stimmung sei aber wieder gut gewesen, als ein "fetziger" Musikwunsch erfüllt werden konnte.
Im nächsten Jahr sollen die Deutschen Meisterschaften erneut in Braunschweig ausgetragen werden. Dann wieder mit Zuschauern.
Günter Sievert
