Tennisherzen bewegen Kinder

Aktion der Braunscheiger Zeitung "Goldenes Herz". Eine Spenden-Aktion mit dem Paritäschen Braunschweig
Artikel und Foto: Eric Beyen / FMN
 

In der Tennisabteilung des MTV Schöningen schlagen die Herzen für Kinder. Im kommenden Jahr soll die vierte Auflage des Sozialprojekts „Ein Tennis-Herz für Kinder“ laufen. Im Rahmen dieser Aktion dürfen kleine sozial benachteiligte Leute ein Jahr lang kostenlos Tennis spielen, mit allem, was dazu gehört, Trainer, Schläger, und so weiter. Finanziert wird die Aktion über Spenden und Sponsoren.

Doch das Engagement ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt, wie Claudio König in einem Gespräch erklärte. Er ist Kassenwart und für das Sponsorenwesen zuständig. „Es geht darum, den Kindern gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen“, sagte König in dem Gespräch. Es fand im Vereinsheim der  Tennissparte statt. 
BZ Aktion Goldenes Herz
 Die sechs Jahre alte Hanna und ihre Mutter Katharina   nahmen auch teil. Der Verein ist für das  Kind beinahe   zur zweiten Familie geworden. 
 Die sechsjährige Hanna (links) ist über die Aktion
 "Ein Tennisherz für Kinder" vom MTV Schöningen 
 zum Tennisunterricht gekommen. Trainiert wird sie
 von Claudio König.  
 Etwa 65 Kindern ermöglichten die Verantwortlichen der
 Tennissparte über ihr Projekt bereits die Teilnahme am
 Tennissport. Doch diese Zahl alleine wäre irreführend,
 denn die Verantwortlichen um Claudio König und den Vorsitzenden Thomas Hepner sind auf unterschiedlichen Ebenen sozial unterwegs: „Street-Tennis-Day“ ist so eine weitere Ebene. Sie kooperieren mit Kindertagesstätten und Schulen. Denn tatsächlich geht es um mehr. Sie wollen schlichtweg kein Kind ausschließen. So sieht man Thomas Hepner etwa beim „Bauchtennis“ als Übungseinheit mit einem Kind, das fast nichts sieht. Blindentennis. „Wenn man alle Aktionen zusammenfasst, haben wir wohl über 1000 Kinder erreicht“, resümiert Hepner.
Zurück zur Aktion „Ein Tennis-Herz für Kinder“. Auch die kleine Hanna ist über die Aktion zum Tennissport gekommen. Ihre Mama ist Krankenschwester, arbeitet in der ambulanten Pflege. Der Papa kann aus verschiedenen Gründen nicht mehr arbeiten. Es sind schwere Einschnitte. Sich „was leisten“ – für die Familie schwierig bis unmöglich. Doch es war wohl die Tennisabteilung des MTV Schöningen, die sozusagen ein Netz aufspannte. Heute ist Hannah Mitglied im Verein, der Papa engagiert sich für die Kinder, und Hannah ist sichtlich glücklich. Claudio ist ihr großer Freund, na gut, ihr Trainer. Möglich werden solche Geschichten zum Beispiel über Patenschaften, um die sich der Verein bemüht. „Das sind dann Privat- oder Firmenpatenschaften“, erklärt Claudio König, Menschen oder Unternehmen, die die Kosten einfach mal übernehmen.
Und so funktioniert das Projekt „Ein Tennis-Herz für Kinder“. Wer teilnehmen möchte, muss sich schriftlich bewerben, etwas über sich erzählen. Bis Ende März geht das. Dann folgt die Zusage. „Wir haben bislang allen zugesagt“, erklärt König, der ein paar Bewerbungsbriefe von Kindern in anonymisierter Form zeigt. Es sind rührende Zeilen, aber auch welche, die deutlich machen, dass Teilhabe in Deutschland ganz und gar nicht selbstverständlich ist.
Zunächst ein Jahr dürfen die Kinder dann aktiv trainieren. Weil der Bedarf so groß ist, hat der Verein eine Tennisschule engagiert. Der Einsatz ist hoch: An die 400 für Kinder geeignete Bälle müssen her, Schläger, Kleidung, Trainer, Versicherung und so weiter. Kostenpunkt allein für eine Aktion: An die 5000 Euro. Das persönliche Engagement und die „Schuhbörse“ innerhalb des Vereins nicht berücksichtigt. „Die Schuhfrage können wir oft unter den Mitgliedern klären, weil Kinder etwa rauswachsen“, so Claudio König. Um das soziale Engagement auf allen Ebenen weiterführen zu können, will die Sparte zudem investieren. So soll etwa ein Tragluftzelt her, eine leichte Überdachung als Witterungsschutz für die kleinen Tennisleute.

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